Intimchirurgie

Die Intimchirurgie ist ein weites Gebiet, das sowohl durch funktionelle Indikationen als auch durch ästhetische Beweggründe geprägt ist. Neben den konventionellen gynäkologischen oder urologischen operativen Eingriffen am weiblichen bzw. männlichen Genitale, gibt es eine Reihe von ästhetischen Eingriffen auf dem Gebiet der plastischen Chirurgie.

Mit der Veränderung der Einstellung zur individuellen Sexualität, führt eine vorsichtige Enttabuisierung zur ständigen Entwicklung des Bereiches der Intimchirurgie.

Vor allem Frauen leiden oft unter den Veränderungen im Intimbereich. Ursachen für ein unansehnliches Genitale, das zu einer starken Belastung für die Psyche des Patienten führen kann, sind wie folgt:

  • Angeborene große Schamlippen
  • Bindegewebsschwäche
  • Schwangerschaften
  • Alterung mit Erschlaffung des Gewebes
  • krankhafte Veränderungen z. B. nach Tumoroperationen

Veränderungen in Intimbereich können mit einer Beeinträchtigung im Alltagsleben einhergehen: Schmerzen bei Tätigkeiten wie Fahrrad fahren oder Probleme beim Tragen von enger Bekleidung bzw. von Schwimmbekleidung.

Neben dem Alltag ist sehr häufig auch das Sexualleben erheblich beeinträchtigt.

Im Folgenden wird eine kurze Zusammenfassung unterschiedlicher operativer Eingriffe aus dem Bereich der Intimchirurgie gegeben, um einen Einblick in die Thematik zu gewinnen. Es werden verschiedene Operationen genannt und charakterisiert.

Schamlippenkorrektur (Labioplastik)

Durch verschiedene Gründe wie z. B. altersbedingt oder durch eine Bindegewebsschwäche kann es zu Veränderungen der Schamlippen kommen. Natürlicherweise bedecken die äußeren Schamlippen die inneren Schamlippen. Ragen die inneren Schamlippen über die äußeren oder sind die äußeren Schamlippen erschlafft, erhöht sich das Risiko von Infektionen. Außerdem sind Schmerzen möglich. Diesem Prozess kann mit einer Schamlippenverkleinerung oder einer Schamlippenvergrößerung begegnet werden.

Labienreduktion (Schamlippenverkleinerung)

Diese Operation kann unter Lokalanästhesie durchgeführt werden und dient der Korrektur innerer Schamlippen, die vergrößert sind bzw. über die äußeren Schamlippen hinaus ragen. Der Eingriff ist fast völlig schmerzlos, man spürt praktisch nur den einzelnen Einstich der Betäubungsspritze. Nachher kommt es noch für einige Tage zu einer leichten Sickerblutung, die von selbst aufhört und mit Slipeinlagen gut kaschierbar sind.

Augmentation der Labien (Schamlippenvergrößerung)

Durch Implantation von körpereigenem Fett werden meist die äußeren Schamlippen vergrößert falls diese die inneren Schamlippen nicht überdecken. Man kombiniert also eine (kleine) Fettabsaugung mit einer Eigenfetttransplantation. Ist problemlos in lokaler Betäubung möglich.

Liposuktion am Venushügel

Ein sehr ausgeprägter Schamhügel kann durch Fettabsaugung in diesem Bereich korrigiert werden. Geschieht in lokaler Betäubung, nachher ist das Tragen einer Kompressionsmiederhose für 2 Wochen notwendig.

Korrektur der Klitoris

Bei Vergrößerung der Klitorisvorhaut kann diese verkleinert werden. Hier kann die empfindliche Schleimhaut durch eine Betäubungscreme vorbehandelt werden, sodaß eine ambulante Operation in lokaler Betäubung möglich ist.

Ihr Nutzen

Die Intimchirurgie stellt eine Möglichkeit zur Korrektur psychisch belastender Veränderungen der Geschlechtsorgane dar. Allerdings sollte so einem Eingriff immer eine kritische Auseinandersetzung mit der Notwendigkeit und dem Nutzen vorausgehen.